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Giorgia Zogu

Giorgia Zogu, 23, Studentin der Politikwissenschaften.

Da ich meine Kindheit im "italienischen" Teil Südtirols verbracht habe, habe ich erst mit dem Schuleintritt begonnen die deutsche Sprache zu lernen. Aufgrund der besonderen sprachlichen Begebenheiten in Südtirol ist es nämlich so, dass an italienischen Schulen Deutsch, und an deutschen Schulen Italienisch als erste Fremdsprache unterrichtet wird. Leider reicht der Unterricht an der Schule aber oftmals nicht aus, um eine Sprache auf einem wirklich guten Niveau zu beherrschen. Daher habe ich mich mit 17 Jahren entschlossen meine Deutschkenntnisse durch ein Austauschjahr in Bayern zu verbessern.

Die Vielfalt an Sprachen (in Südtirol ist auch Ladinisch eine offizielle Landessprache) hat mich geprägt; zweisprachige Dokumente und Ortsschilder waren für mich immer selbstverständlich. Trotzdem leben viele Leute in Südtirol in ihrer persönlichen Sprachblase - bis vor kurzem hatte ich keine Südtiroler Freunde, deren Muttersprache Deutsch war. Durch das komplett parallele Aufwachsen in zwei verschiedenen Schulsystemen gab es keine Möglichkeiten mit deutschen Schulen in Südtirol in Kontakt zu treten - meiner Meinung nach ein großes Versäumnis der Politik.

Konfrontiert mit diesen Problemen und der Schwierigkeit, die das Zusammenleben mehrerer Minderheiten mit sich bringt, habe ich beschlossen das Studium der Politikwissenschaften aufzugreifen, um derartige Abläufe besser verstehen zu können. Im Rahmen mehrerer professioneller und universitärer Erfahrungen konnte ich bereits einiges an Wissen zum Thema "Politik für Minderheiten" ansammeln.

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