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Datengewinnung

Sprachenportrait

Mit dem Erstellen und Besprechen eines Sprachenporträts (vgl. Busch 2017: 36-39) erhielten wir einen ersten Eindruck des sprachlichen Repertoires und des Spracherlebens der Teilnehmer an unserer Untersuchung. Der sprachbiographische Zugang (vgl. ebd.) prägte auch unsere Interviews. 

Die Interviewteilnehmer wurden bei den jeweiligen Einzelinterviews mit den weiter rechts stehenden Worten angeleitet. Nach Beendigung des Portraits baten wir die Teilnehmer, etwas über ihre Zeichnung zu erzählen.

Sprachpotrait leer.png

Denke an alle Sprachen oder kommunikativen Ausdrucksmittel, die in deinem Leben eine Rolle spielen.

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Es ist möglicherweise hilfreich zu überlegen, in welchen Situationen du mit welchen Menschen wie sprichst.

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Wo könnten sich diese sprachlichen Ressourcen in diesem menschlichen Umriss befinden?

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Gib jeder deiner Sprachen oder sprachlichen Ressourcen (es kann sich auch um Dialekte oder andere Sprechweisen handeln) eine eigene Farbe.

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Du kannst die Bedeutung einer jeden Sprache oder das Gefühl, dass du mit ihr verbindest, durch die besondere Wahl der Farbe, der Größe der ausgemalten Fläche oder durch die Platzierung an einer bestimmten Stelle im Körperumriss ausdrücken.

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Du kannst das gesamte Blatt bemalen, d. h. auch außerhalb der Konturen zeichnen. Wenn dir der Umriss nicht gefällt, kannst du gerne auch die hintere Seite des Blattes benutzen.

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Bitte gib schließlich den einzelnen Farben eine Legende, die verdeutlicht, welche Farbe wofür steht.

Leitfadeninterview

Ein Leitfaden diente in drei Einzelinterviews als steuerndes und strukturierendes Element (vgl. Misoch 2015: 65-66), mithilfe dessen die für uns wichtigen Themen angesprochen wurden. Ziel war es, dass er sowohl offen als auch prozessorientiert angelegt ist (vgl. ebd.)

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In welchen Situationen bewegst du dich vorwiegend im Italienischen/Deutschen? 

 

Gibt es Gelegenheiten wo du dich mit anderen auf Italienisch unterhältst?

 

Welche Sprachen sprichst du innerhalb deiner Familie?

 

Beschreibe deinen Freundeskreis. Welche Sprachen werden dort gesprochen? 

 

Gibt es Situationen, in denen du die Sprachen, die du sprichst, mischst?

 

Gibt es Reaktionen auf deinen italienischsprachigen Hintergrund? In welchen Situationen? Wie reagierst du darauf? 

 

Wenn dich Leute fragen, ob du dich mehr italienisch oder österreichisch fühlst, wie gehst du mit dieser Frage um? 

 

Wie denkst du über Sprache und Identität: Spielt Sprache eine Rolle für deine Identitätsbildung und wenn ja, inwiefern?

Gruppeninterview

Das Gruppeninterview mit den drei Teilnehmern, die sich untereinander bereits kannten, fand gemeinsam mit drei Forscherinnen statt. Es entwickelte sich ein lebendiges und stellenweise heiteres Gespräch, welches durch folgende übergeordnete Frage eingeleitet wurde:

In den Einzelinterviews hat jeder von euch erzählt, dass er sich als Italiener fühlt. Was bedeutet es für euch, Italiener zu sein? 

Analyse

HIAT Transkription

Die Aufbereitung der aufgenommenen Interviews erfolgte durch die Erstellung eines Inventars, angelehnt an Deppermann (2008: 32-35) sowie die Transkription nach der Konvention HIAT (vgl. etwa Redder 2001: 1047). In den Transkripten befindet sich eine Zeile mit der deutschen Übersetzung der Interviews.

Conversation Analysis

Für eine erste Schritt-für-Schritt Analyse arbeiten wir im Rahmen der Conversation Analysis (vgl. Sacks 1998; Schegloff 2007). Im Rahmen einer Datensitzung, angelehnt an Schwarze (2014) haben wir zu dritt im Team die Interview-Transkripte gemeinsam bearbeitet und analysiert, um erste Kategorien für die weitere, detailliertere Analyse zu bilden.  

 

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Diskursanalyse

Im weiteren Verlauf werden wir innerhalb der bereits erarbeiteten Themengebiete (siehe Einblicke) genauer auf einzelne Aspekte eingehen. Dabei wollen wir uns am Wiener Ansatz der Kritischen Diskursanalyse orientieren (vgl. etwa Reisigl & Wodak 2016; Reisigl 2017). Reisigl & Wodak (2016) schlagen eine Reihe an Schritten für die Analyse vor, sowie die Untersuchung diskursiver Strategien (vgl. Reisigl & Wodak 2016). Wir wollen ebenso in Bezug auf die für uns relevanten Kategorien folgende Strategien in den Blick nehmen: Nominationen, Prädikationen, Argumentation, Perspektivierung, Abschwächung/Verstärkung (vgl. ebd.: 33)

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