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Sprache und Identität

Die Interviews ergaben eine eindeutige Selbstzuordnung aller drei Interviewpartner zu Italien. Die italienische Sprache spielt eine bedeutende Rolle in der starken emotionalen Bindung zum Geburtsland unserer Gesprächspartner. So benutzen in den Sprachenportraits alle drei Teilnehmer unabhängig voneinander die Farben der Nationalflaggen, um entsprechende Körperteile zu markieren und kennzeichneten das Herz durchgehend farblich als „italienisch“.

In den Sozialwissenschaften werden Nationalstaaten ebenso wie Sprache und Identität als diskursive soziale Konstrukte beschrieben:

 

“[P]eople don’t have an identity, […] identities are constructed in practices that produce, enact, or perform identity – identity is identification, an outcome of socially conditioned semiotic work.” (Blommaert 2005: 205)

Um die Frage, was denn genau das Italienischsein beinhalte, ging es im den Einzelinterviews nachgelagerten Gruppeninterview. Die Annahme einer Art italienischen Kernidentität, die sich auf Kategorien wie die Küche, die Kunst, die Sprache und die Art zu sein herunterbrechen lässt, steht für eine essenzialistische Identitätsauffassung:

“The essentialist argument holds identity to be the name for a 'one true self'. The underlying assumptions of this view are that identity exists and that it is 'a whole' expressed through symbolic representation'.” (Barker & Galasiński 2001: 30)

Trotzdem werden solche Konstrukte als natürlich wahrgenommen:

“While ethnic and national identities may be socially and politically constructed, they are experienced and expressed as ‘natural’.” (Rumbaut 2002: 44).

Bei der Identitätskonstruktion spielt bei unseren Interviewpartnern die Sprache eine bedeutsame Rolle, wie die folgenden Transkriptausschnitte zeigen:

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Pierugo im Gruppeninterview

Matteo im Gruppeninterview

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Pierugo im Gruppeninterview

Macht und Ohnmacht

“[T]he process of becoming a competent member of society is realized to a large extent through language, by acquiring knowledge of its functions, social distribution, and interpretations in and across socially defined situations.” (Schieffelin & Ochs 1986: 168)

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Alessio im Gruppeninterview

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